Spätestens seit dem 90-er Jahre Brit-Pop Klassiker von Oasis und Queen Mum’s unschlagbarem Rezept für Einhundertzwei Lebensjahre (ein Glas Gin&Tonic am Tag!) wissen wir alle, dass Gin&Tonic (G&T) ein Dreamteam sind! G&T-Bars wuchsen seitdem schneller aus dem Boden als Pilze nach einem Spätsommerregen und Gin ohne Tonic wurde undenkbar. Natürlich kannst du beide auch alleine genießen, doch in Kombination machen sie glücklicher! Aber warum ist dieses Traumpaar so erhaben über alle anderen Beigaben zu Gin wie Soda, Bitter Lemon, Ginger Beer oder Fruchtsaft?
Wer hat’s erfunden?
Zurück zu den Ursprüngen: Natürlich haben es die Briten erfunden! Nicht den Gin, der schlich sich als holländischer Genever in die Herzen der Engländer. Als der in den Niederlanden aufgewachsene Wilhelm III. von Oranien-Nassau 1689 englischer König wurde, brachte er den Wacholderschnaps mit in seine neue Heimat. Genever wurde zu „Gin“ und durfte nur noch aus englischem Getreide gebrannt werden. Eine wechselvolle Geschichte folgte, im Laufe derer England unter dem massiven Ginkonsum der Bevölkerung, der „Gin-Krise“ litt, und der „Gin-Act“ schließlich Qualität und Herstellungsmenge regulierte. Natürlich tranken nicht nur die Upper und Lower class mehr oder weniger viel Gin – pur natürlich! – auch die Soldaten und Verwaltungsbeamten in den englischen Kolonien des 18. Jahrhunderts wie Birma, Ceylon und Indien wurden mit dem beliebten Getränk bei Laune gehalten. Gleichzeitig wurden sie im heißen, feuchten Klima von Malaria-Mücken geplagt: Als effektive Prophylaxe nahmen sie entweder „English Remedy“, einen mit Chinarinde versetzten Wein, oder chininhaltiges Sodawasser zu sich, nachdem entdeckt worden war, dass sich Chinarinde extrem gut in kohlensäurehaltigem Wasser löst. Das sogenannte Tonic Water war als Heilmittel mit so hohen Dosen Chinin versetzt, dass es extrem bitter schmeckte. Um sich den Schutz vor Malaria etwas schmackhafter zu machen, verdünnten die Engländer das Tonic mit Gin, fügten etwas Zitrone und Zucker hinzu, und der beliebte Drink zur Fieberbekämpfung war kreiert!
Bereits 1858 produziert Erasmus Bond das erste kommerzielle Tonic Water. 1881 beschwerten sich die ersten Engländer, warum sie nicht auch im Mutterland in den Genuss von Gin&Tonic kämen. Von da an mutierte das Tonic Water zum Erfrischungsgetränk und gemeinsam mit den klassischen London Dry Gins schnell zur Ikone an der Bar. Bereits 1896 hatte G&T seinen Platz als erfrischender Longdrink erobert. Erst nach dem Zweiten Weltkrieg wurde G&T auch in den USA populär und seit Anfang der 90-er Jahre dank der Experimentierlust junger Craft-Destillerien mit neuen, aufregenden Botanicals einer der beliebtesten Longdrinks weltweit.
Gin&Tonic wie Ying&Yang
Wieviel Tonic kommt eigentlich in den Gin? Die ideale Mischung liegt zwischen 3:1 und 2:1, dabei kommt es natürlich immer auf den persönlichen Geschmack an. Und am Ende ist es sowieso wichtiger, ein Tonic zu wählen, dass den Gin aromatisch ergänzt.
Als Begleitung zu hochwertigem Gin kannst du dem richtigen Tonic gar nicht genug Bedeutung beimessen! Dabei hängt die Wahl des passenden Tonics sehr stark vom harmonischen Zusammenspiel der Aromen ab, und das verlangt Fingerspitzengefühl! Ein blumiger, lieblicher Gin, der sich das Glas mit einem süßen Tonic teilt, bringt das Aroma aus dem Gleichgewicht. Neben den klassischen Tonics gibt es eine Vielzahl aromatisierter Tonics, welche die Geschmacksnuancen der einzelnen Gins ganz unterschiedlich zur Geltung bringen. Glücklicherweise gibt es mittlerweile viele Tonic Hersteller, die auf den Trend der neuen Botanicalvielfalt reagiert haben: So gibt es sehr trockene Tonic Water, welche gut mit Gins mit aufregenden Botanicals oder dem oft zurückgenommenen Wacholderaroma der New Western Dry Gins harmonieren. Oder Tonics, die mit besonders floralen Aromen wie Elderflower oder Cherry Blossom deine Geschmacksknospen tanzen lassen. Die klassischen London Dry Gins werden nach wie vor mit ihren ebenso klassischen Gegenstücken kombiniert, den bittersüßen Indian Tonics. Mediterrane Gins mit Kräuternoten passen aromatisch gut zu Fever Tree Mediterranean Tonic oder Erasmus Bonds Botanical Tonic, während Yuzu Tonic überraschend gut mit vielen asiatischen Gins harmoniert. Doch werden mittlerweile sogar Tonics passend zu den dazugehörigen Gins hergestellt. Die Geschmacksvielfalt wächst nicht nur bei den Gin Kreationen, sondern auch bei den Tonics!
Lieblingstonic zum Lieblingsgin – eine Liebe, die ewig hält…
In der BRYK Bar empfehlen wir als Begleitung unseres Hausgins ein Dry Tonic Water, das den Charakter des BRYK Gins mit seinen Noten von Wacholder, Löwenzahn, Lavendel und Kerbel unterstreicht. BRYK Gin zusammen mit dem Fever Tree Mediterranean Tonic Water mit seinen floralen Noten ist dagegen eine echte Geschmacksexplosion! Die Suche nach dem besten Tonic für deinen Lieblingsgin kannst du natürlich gern in der BRYK Bar fortsetzen, wobei dich unsere Bar-Crew gerne berät. Experimentiere mit den Aromen – wir freuen uns auf dich!